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KUNST AM BAU

ZIGERRYBI 2020

 

AUSSTELLUNG

St.Gallerstrasse 5

8855 Lachen SZ

 

24.4.2020-1.05.2020

Projekt Zigerrybi

 

 

Im Zusammenhang mit der Kernerneuerung in Lachen (SZ) wurde von der Gemeinde im Frühling 2019 ein selektiver Wettbewerb für ein Kunst am Bauprojekt lanciert. Mit dem Konzept Zigerrybi konnte Tanja Laeri den Wettbewerb für sich gewinnen. Nach intensiver Recherche ist sie auf den Mühlstein der ehemaligen Steinmühle aus Lachen gestossen. Diese sogenannte Zigerrybi stand einst in der mittleren Mühle, nähe der Kapelle im Riet. Mit der Zigerrybi wurde neben Mais auch das geerntete Zigerkraut gemahlen, welches nur in Lachen monopolartig angebaut werden durfte. 1962 wurde die Mühle abgebrochen, doch der Mühlstein wurde vom Sohn des Steinmetzes Martin Bruhin (Hersteller diverser Lachner Brunnen) erhalten und stand seither auf einem Privatgrundstück. Diese Zigerrybi ist nun die Grundlage der Kunstarbeit von Tanja Laeri.

 

 

Nach umfangreicher Recherche ist klar, dass nicht nur die alte Mühle für einer Überbauung abgebrochen wurde, sondern dutzende altehrwürdige Bauten und unersetzbare Orte einer funktionalen Architektur weichen mussten.

 

 

«Im Dorfkern nördlich der Bahnlinie verschwanden zwischen 1940 und 1988 wenigstens 55 historische Bauten… ein Verlust, der auch durch die mehr oder weniger getreuen Rekonstruktionen nicht wettzumachen ist» Albert Jörger, Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd.82, Der Bezirk March, 1989

 

 

Unter diese verlorene Kunstdenkmäler, gehören Fabriken wie beispielsweise die Möbelfabrik Max Stählin oder die weltbekannte Seidenfabrik Stünzi Söhne, das ehemalige Beinhaus oder auch ein gesamtes Quartier wie das Fischereiviertel im Riet.

Aus einer Mischung von geschichtlicher Relevanz und nostalgischen Aussagen der Lachner, hat Tanja Laeri 16 Orte ausgewählt und dafür Symbole entworfen. Diese wurden aus Bronze gegossen, schwarz patiniert und im Rand des Kollergangs der Zigerrybi eingelassen. In dieser Ausstellung sind die einzelnen Intarsien und der quer über den Stein eingravierte Spreitenbach eingehend beschrieben. Eine weitere Gravur auf dem Kollergang zeigt Norden an, da wo auch der Läuferstein befestigt ist. Die Intarsien befinden sich jeweils in der Himmelsrichtung, wo sich die Orte früher befanden. So wird der bearbeitete Mühlstein zu einem Kompass der Geschichte. Er wurde am 16.April 2020 auf den Rathausplatz gesetzt und darf nun weiterhin ein Denkmal im Rad der Zeit sein.

Fotos und Beschrieb der einzelnen Intarsien folgen nach der Ausstellung.